Kopfweiden schneiteln

In jedem Jahr führt der NABU Pflegemaßnahmen zum Erhalt der Kopfweiden durch. Alle 6-10 Jahre ist ein Schnitt notwendig. Bereits ein um wenige Jahre längeres Intervall (15 bis 20 Jahre) und der Baum, mit seiner durch große Äste veränderten Statik kann unter deren Last teilweise auseinander brechen. Die Aktionen werden jeweils frühzeitig angekündigt. Helfer/-innen sind jederzeit willkommen!

 

Am liebsten machen sich die ehrenamtlichen Natürschützer bei Bodenfrost auf, um alte Weiden in der Samtgemeinde Lindhorst von ihrer Kopflast zu befreien. Auf dem durchgefrorenen Boden kommt hierfür aus sicherheitstechnischen Gründen die NABU-eigene Arbeitsbühne am Traktor von Christoph Meier aus Kobbensen zum Einsatz. In einer Höhe von über 3 m ist das Fällen der teilweise 40 cm starken Äste mit Motorsägen nicht ganz ungefährlich! Schließlich haben es die Naturschützer oftmals mit Weiden zu tun, die über Jahrzehnte nicht geschneitelt wurden.

Warum nun opfern die NABU-Mitglieder ihre Freizeit für diese schweißtreibende Arbeit? Die alten Kopfweiden wachsen ohne Schneiteln in den Himmel, werden kopflastig, verlieren den Halt und fallen so dem ersten ernsten Herbststurm zum Opfer. Kopfweiden aber sind Heimat für viele Vogelarten wie z.B. die Steinkäuze, die in weiten Teilen Mitteleuropas auf die Kombination von Kopfweide und Grünland angewiesen sind,wie auch andere Höhlenbrüter wie Bachstelzen, Gartenrotschwänze und Feldsperlinge, Hohltauben und Meisen.

Aber noch härter trifft es die zahllosen Insektenarten, die in den oftmals angefaulten, mulmreichen, zerfurchten oder ausgehöhlten Baumrecken ihre Larvenzeit verbringen oder von Blüten und Blättern leben. Weiden zählen zu den insektenreichsten Pflanzen überhaupt. Alleine über hundert Käferarten sind auf Weiden angewiesen und viele von ihnen besiedeln besonders gerne die geköpften Vertreter dieser Baumfamilie; die Kopfweiden.

 

06.02.2016: Schneiteln am Grenzbach in Lindhorst

Am 6. Februar 2016 wurden am Grenzbach in Lindhorst zwei Kopfweiden geschneitelt, die es wieder "nötig hatten". Mit Hilfe der Arbeitsbühne am Traktor von Christoph Meier haben die NABU-Mitglieder die Weiden "geköpft". Das Holz wurde am Feldweg gestapelt und die Äste vom Acker abgesammelt.