Wertvolle Pflanzenreste und Totholz

Viele Gärtner wenden viel Zeit auf um Stauden oder Blütenstengel direkt nach der Blüte zu schneiden und dann zu entsorgen. Zum einen verliert der Garten dadurch Nährstoffe, die, wenn sie extern entsorgt werden, nicht in den Kreislauf zurückfließen und zum anderen verlieren Insekten dadurch Nahrung und Quartier.

Lassen Sie verblühte und vertrocknete Stauden über den Winter über stehen, schützen diese den Boden und bieten kleinen Tieren Unterschlupf. In den trockenen Stängeln können Insekten und deren Nachwuchs überwintern. Wenn die Stauden im Frühjahr zu wachsen beginnen und überwinterte Insekten die Stängel verlassen, werden diese geschnitten.

Aufschichten statt abfahren

Das Schnittgut muss nun nicht entsorgt werden. Stattdessen können kleine Hecken und Haufen aufgeschichtet werden, die wiederum Lebensraum für kleine Tiere bieten. Senkrechte Holzstöckchen an den Seiten sorgen dafür, dass unsere Hecke in Form bleibt.

Die Hecke lässt sich leicht verbreitern und vergrößern, indem in etwas Abstand wiederum neue senkrechte Holzstöcke in die Erde gesteckt werden. Auch Schnittgut aus Bäumen und Büschen lässt sich hier unterbringen. Zu sperrige Zweige müssen dabei kleiner geschnitten werden.

Mit der Zeit verwittert unsere Hecke und reichert die Erde darunter mit Nährstoffen und Leben an.

Die Hecke verkleinert sich dadurch kontinuierlich und kann Jahr für Jahr weiter mit Schnittgut gefüttert werden. 

Somit haben wir haben einen kleinen Kreislauf etabliert und einen Lebensraum geschaffen.

 


Außerdem hat ein solcher aufgeschichteter Haufen naturgemäß keine „sauberen Ecken“. Am Rand der Hecke darf sich natürliches Grün entwickeln. Dadurch entsteht zusätzlicher Lebensraum und ein feuchteres Kleinklima sorgt weiter für die Verwertung der Biomasse im unteren Bereich der Hecke.

Lebensräume in Pflanzenresten und Totholz

Verrottender Baumstamm oder Baumstumpf

Ein dekoratives und zugleich nützliches Element in einem Garten, kann ein Baumstamm oder knorriger Baumstumpf sein, der dort verrotten darf. So ein Baumstumpf der langsam von Pilzen, Larven und Käfern zersetzt wird, ist ein Jagdrevier für Vögel und Treffpunkt für verschiedenen Insekten

Alte Stängel

Die Stängel können natürlich auch zu Haufen und Hecken verarbeitet werden, aber es gibt auch Wildbienen, wie die Maskenbiene und Keulenhornbienen, die in in markhaltigen Stängeln (z.B. Holunder, Himbeere oder Brombeere) nisten. Diese Stängel werden aber nur verwendet, wenn sie senkrecht stehen und sie müssten über ein Jahr lang stehen bleiben.

Wenn Sie eine Nisthilfe daraus bauen wollen, binden einfach einen Bund Stängel zusammen und befestigen ihn beispielweise an einem Zaun.

Laubhaufen

Auch Laubhaufen sind wichtige Refugien für die Insekten- und Tierwelt. Der Laubhaufen ist Nährstofflieferant und Winterquartier für Insekten, Vögeln, Amphibien und viele Säugetieren wie Igel und Spitzmaus. Am besten bleibt er in bis ins späte Frühjahr in einer schattigen Ecke liegen.