Streuobstwiesen

Vor etwa 20 Jahren hat der NABU Lindhorst ein Grundstück in der Gemeinde Lüdersfeld gepachtet und darauf Obstbäume gepflanzt, die heute regelmäßig beerntet werden. Unter fachkundiger Leitung werden hier im Frühjahr die Bäume beschnitten und interessierte Mitgliedern und Gartenfreunden die Gelegenheit gegeben, den Obstbaumschnitt zu erlernen.

 

Streuobstwiesen tragen zum Erhalt seltener Baum- und Obstsorten bei und dienen langfristig der Artenvielfalt. Die Qualität der Bäume ist entscheidend: Mindestens 1,80 Meter Höhe sollte der Stamm des jungen Bäumchen bis zum ersten Ast haben. Damit wird später die Mahd der Obstwiese mit dem Trecker oder die Beweidung mit Schafen und Rindern erheblich erleichtert. Außerdem ermöglicht eine große Stammhöhe, dass einige Jahrzehnte später vielleicht Spechte ihre Höhlen im Baum bauen.

 

Baumpflanzaktion auf erweiterter Streuobstwiese Lüdersfeld

Nachdem die Streuobstwiese am Ziegenbach in Lüderfeld in diesem Jahr dank der Unterstützung durch die Bingo Umweltstiftung erweitert werden konnte, wurden am 19.11.2016 nun zwölf Apfelbäume auf der neuen Fläche gepflanzt. Eine größere Gruppe von NABU Aktiven hat sich an der Pflanzaktion beteiligt.

 

Bei den Bäumen handelt es sich um verschiedene alte Obstsorten sowie weitere Bäume, die für Vögel und Insekten nützlich sind. Geplant sind auch Angebote für Wildbienen, eine Trockenmauer sowie ein Blühstreifen.

 

Schafe auf der Streuobstwiese

Seit Anfang Mai 2016 grasen sechs Schafe auf der Streuobstwiese "Am Ziegenbach" in Lüdersfeld. Sie haben die Nachfolge von den Schwarzkopf-Mix-Schafen angetreten, die im vergangenen Jahr die Landschaftspflege auf den Wiesen übernommen hatten.

 

Die Tiere sind in vielerlei Hinsicht extrem wertvoll. Sie pflegen den Boden und schonen ihn zugleich. Denn die Schafe beißen nur den oberen Teil des Grases und reißen nicht gleich die ganze Pflanze mit aus. Zugleich verdichten die Schafe mit ihren kleinen Hufen den Boden nicht so sehr, wie das Mähmaschinen tun würden. Das wiederum ist gut für die Bodenlebewesen und die gleichzeitige Düngung sorgt für neues Wachstum der Pflanzen.

 

Diesen Kreislauf haben Streuobstwieseneigentümer schon früher zu schätzen gewusst. Zumal Fallobst auch gleich mit gefressen werde. Dadurch könnten sich Pilzsporen wie beispielsweise die Monilia nicht weiter ausbreiten.

Eine klassische Nieder- und Obernutzung der Wiese also: Oben kann der Mensch die Früchte ernten, unten können die Weidetiere fressen.

Infotafeln an der Streuobstwiese

Am 18. April 2015 wurden an der Streuobstwiese "Am Ziegenbach" in Lüdersfeld Infotafeln aufgestellt, auf denen die Besonderheiten der Streuobstwiese erläutert werden. Dazu gehören Bilder und Erklärungen zu den unterschiedlichen Apfelsorten, aber auch Informationen zu den ansässigen Vogelarten.

Gefördert wurde dieses Projekt von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung.